Monatsbetrachtungen im Bienenjahr
Monatsbetrachtung März
Es regnet, es ist ungemütlich kalt und der Wind weht mitunter stürmisch. Nach einem enorm warmen Februar der durch Temperaturen in NRW bis 20 Grad deutlich zu warm und zu trocken war, zeigt der März einen Gegensatz zum Vormonat. Auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind Mitte März zu erwarten. Was heißt das für unsere Bienen? In einer kurzen warmen Mittagszeit mit 12 Grad und Sonnenschein habe ich die Zeit genutzt und die Bienen geschiedet, also mit einem Holzschied eingeengt und mit zwei Futterwaben am Brutfeld zusammengeschoben. Die übrigen Futterwaben werden vor das Schied gesetzt, so dass die Bienen das verbleibende Winterfutter Umtragen können. Der Verbrauch ist enorm hoch in diesen Tagen. Das Brutfeld braucht konstant warme Temperaturen, dies wird durch enge Fluglöcher, einem Wärmebrett auf dem Bodengitter und eben dem Schied gewährleistet.
Wie wird es nun weiter gehen? Die erste Brut ist bereits ausgelaufen, die Brutfelder werden nun ständig größer und die Königin legt täglich mehr Eier, so dass in den Völkern 2 bis 7 Brutwaben zu finden sind. Die Expansion der Völker geht weiter, auch wenn das Wetter kalte Perioden zeigt. In den nächsten drei Wochen werde ich nichts unternehmen. Lediglich anheben und das Futter kontrollieren - mehr ist nicht notwendig. Sobald die ersten Kirschblüten aufbrechen, werden die Honigräume aufgesetzt und das letzte Winterfutter entnommen. Aber das werden wir in der Monatsbetrachtung APRIL besprechen.
Monatsbetrachtung April
Ein herrlicher Geruch von Honig liegt in der Luft. Es sind fast 20 Grad und meine Imker-Kollegin kommt mit einem Schleier um die Schultern gelegt zu mir in den Garten. Ich trage vorbereitet Honigräume auf meinen Armen und schwitze erheblich in der frühen Vormittagssonne. Das Geräusch der sich einfliegenden Jungbienen ist gleichmäßig und durchdringt den Geräusch des Windes, der durch die Tannen streicht. Den Morgentau saugen die Wasserholerinnen in sich auf, um ihn darauf schwer beladen wieder zum Stock zu tragen.
Die Bruträume sind nun von 4 bis 7 Brutwaben voll mit verdeckelter Brut besetzt. Ich erweitere mit Mittelwänden oder leeren Waben für einen Naturbau zum Schied hin und die Futterkränze werden merklich kleiner. Zeit aufzusetzen! Die Honigräume enthalten saubere und leere, aber ausgebaute Waben in der Mitte und außen Mittelwände aus Eigenwachs oder auch halbe Mittelwände, die die Bienen ausbauen. Es ist nun wichtig, dass die Königin im Brutraum genug Platz zum stiften hat und die jungen Bienen etwas zu tun bekommen. Sie bauen im Brutraum und erobern die Honigräume. Die Kirschblüte der vielen Wildkirschbäume zeigt ein sauberes klares Weiß. Fast wie Schnee glänzen die Wipfel am Hang. Auch die Kirschblüten vor den Beuten brechen langsam auf. Bevor ich mich in die Provence aufmache um nach den französischen Imkern und Bienen zu sehen, bitte ich meine Kollegin in meiner Abwesenheit nach den Bienen zu sehen. Nun ist es richtig Frühling geworden. Alles expandiert! Alles erwacht!
Monatsbetrachtung Mai
Zurück aus der Provence, erwartet mich erneut sehr wechselhaftes Wetter. Die Eisheiligen halten Deutschland im Griff, die Kirsche ist verblüht und die Apfelbäume zeigen je nach Sorte noch Blüten. In der Nacht hat es erneut leichten Frost gegeben, so dass vor allem die nicht regionalen Pflanzen gelitten haben. Vor allem die Bienenbäume haben junge Blätter verloren. Die Bienenbeuten sind knackig voll - Wildbau soweit das Auge reicht. In dieses Chaos wird nun erst einmal Ordnung gebracht. Die ersten Honigräume sind bereits gefüllt und teilweise verdeckelt. Ein zweiter Honigraum ist angenommen, durch das kalte Wetter jedoch nur spärlich besetzt. Um nun den Eintrag deutlich zu erhöhen, werden wärmere Temperaturen benötigt. Überall liest man nun in diesen Tagen von erhöhter Schwarmtätigkeit. Bei meinen Bienen ist das noch nicht so. Sie arbeiten an den halb ausgebauten Mittelwänden und zeigen bis auf einige nicht bestiftete Spielnäpfchen keine Anzeichen auf einen verstärkten Schwarmtrieb. Somit ist auch noch Zeit, Ableger zu bilden.
In der zweiten Monatshälfte wird geschleudert. Dann ist die erste Ernte eingefahren und die Königinnenzucht steht auf dem Arbeitsplan.
Monatsbetrachtung Juni
Langsam dreht die Schleuder ihre Runden erst langsam, dann schneller und schneller. Durch den Auslauf der Edelstahlschleuder tropft der erste warme Honig, bis sich das süße und duftende Gold durch das Doppelsieb in den Eimer ergießt. Der Wassergehalt liegt bei guten 16 - 17% nur die Menge ist durch den kalten und unbeständigen Mai eher gering. Um die Bienen nicht hungern zu lassen, habe ich erst spät geerntet. Zu spät wie sich nun herausstellt, da die verdeckelten Honigwaben im unteren Bereich bereits wieder aufgefressen wurden. Der nun wieder eingetragene Sommerhonig ist noch viel zu feucht, so dass nur die in der Mitte des Honigraumes befindlichen Waben entnommen werden konnten. Der Juni zeigt sich für uns Imker von seiner besten Seite. Die ersten jungen Königinnen in diesem Jahr sind in den Miniplus-Beuten geschlüpft und gehen auf den Hochzeitsflug. Die Völker sind unglaublich voll und platzen aus allen Nähten. Die Temperaturen schwanken zwischen 15 und 28 Grad, immer wieder einsetzender Regen lassen den Nektar in den Stauden in die Blüten steigen. Auch Blattläuse liefern Honigtau und nun Mitte Juni, fangen die Linden an zu blühen. Es geht also weiter - alles expandiert noch bis zum Ende des Monats und dann? Dann wendet sich das Blatt... Die Natur ist mit der Sommersonnenwende wieder auf dem Rückzug... Einatmen ... Ausatmen... Der immer gleiche Kreislauf beginnt von vorne.
Monatsbetrachtung Juli
die Julisonne brennt enorm und die Vegetation leidet nun das zweit Jahr in Folge unter der extremen Dürre. Kastanien stehen in voller Blüte und auch die Linde zieht die Bienen an wie ein Magnet. Der Bienenflug ist extrem und die Völker enorm stark. Die rückkehrenden Bienen bringen Pollen und Nektar der Linde in den Stock. Der Honig duftet sehr aromatisch mit einer Note von Menthol. Nur der Sanftmut lässt zu wünschen übrig. Ich gehe in Vollschutz an die Bienen, um die Völker zu kontrollieren. Die freie Stelle am Knöchel haben die Bienen nach der sechsten Stockkontrolle gefunden. Sofort stechen vier Bienen gleichzeitig zu. Der Schmerz kommt impulsartig, gefolgt von einer Gänsehaut und einsetzendem Juckreiz. Nun gut - sie haben kein Interesse an einer Störung. Vielleicht haben sie auch meinen letzten Honigdiebstahl nicht verziehen. Der Monat bringt außer enorm viel Sonne und Temperaturen Nahe der 40 Grad wenig Neues. Die Sommerernte steht bevor. Da der Mai durch das feucht und kalte Wetter eher wenig Honig gebracht hat, sind die Honigräume nun im Juli enorm voll. Nach der Ernte steht die erste Varroabehandlung an. Diese führe ich durch eine totale Brutentnahme durch. Die Bienen werden auf neue Mittelwände und Anfangsstreifen aus Eigenwachs gesetzt. Sofort fangen Sie an zu bauen und die Königin legt neue Stifte. Die entfernten Brutwaben werden mit ansitzenden Begleitbienen aus den Radius gebracht und gefüttert.
Monatsbetrachtung August
Nach drei wundervollen Augustwochen am Atlantik kehre ich zurück an meinen Bienenstand. Alle Bienen sind wohl auf, aber das Futter wird knapp. Den Sirup nehmen die Bienen innerhalb weniger Tage an. Ein Schieber unter den Beuten zeigt leider einen noch immer leichten Varroafall. Also muss noch eine Behandlung her. Diesmal mit Ameisensäure. Ich fülle die Dispenserflaschen, dabei klemmen die Verschlüsse durch den überall vorhandenen Propoliskleber der Bienen. Also ziehe ich meine Säureschutzhandschuhe aus und fummel die Verschlüsse ab. Als ich dann die Säure einfüllen möchte, passiert das Vermeidbare. Ich gieße einen ordentlichen Schluck Ameisensäure über meine Hand - was für ein blöder Fehler. Nach einer ordentlichen Wäsche entschuldige ich mich bei den Bienen und setze die Dispenser auf. Der Säurenebel verteilt sich in den Wagengassen und die Bienen antworten mit lautem Brausen. Ich mag die Behandlung gegen die Milbe nicht. Eine Alternative muss her. Wieder im Haus heißt es Honig rühren. Bald wird abgefüllt. Doch das Erntedankfest muss noch warten.
Monatsbetrachtung September
Als atme die Natur aus, als wolle die Sonne mit letzter brennender Kraft den Sommer erhalten, liegt der Garten trocken und ausgedörrt vor mir. Die Bienen verlassen mit großer Geschwindigkeit die Bienenstöcke auf der Suche nach letztem Nektar aus dem Drüsigen-Springkraut oder nach Wasser. In der langsam untergehenden Sonne sehe ich tausende Bienen - angestrahlt von letzten Sonnenstrahlen, über dem Wald verschwinden. Der September ist Abschied und gleichzeitig Zeit für schöne Begegnungen am Lagerfeuer und Nächten voller Freude. Nun kommt der Herbst, das Bienenjahr beginnt von vorne.
Monatsbetrachtung Oktober
Es kehrt Ruhe ein bei unseren Bienen. Die ersten Herbstwinde lassen das Thermometer nachts in den einstelligen Bereich sinken. Nur tagsüber kommen die jungen Bienen in der Mittagszeit aus den Beuten und schweben in kleinen kreisenden Bewegungen vor den Stöcken. Auch Pollenträger bringen ihre schwere Last in einem schnellen Anflug auf die Anflugbretter. Vor allem der Efeu ist eine reiche Pollentracht in diesen Tagen. In ihm ist nun der Tisch noch einmal reich gedeckt. Letzte Wespen und Wildbienen freuen sich ebenso über die gelben Blühten, wie auch Hornissen und Libellen auf der Jagd. In unserer Imkerei beginnt nun die Planung für das kommende Jahr. Wie viele Völker möchte ich halten? Woher an eine neue Schleuder kommen? Der Honigraum im Keller muss ausgebaut werden. Ebenso müssen Gläser beklebt und der Verkauf angekurbelt werden.
Monatsbetrachtungen im Bienenjahr
Monatsbetrachtung März
Es regnet, es ist ungemütlich kalt und der Wind weht mitunter stürmisch. Nach einem enorm warmen Februar der durch Temperaturen in NRW bis 20 Grad deutlich zu warm und zu trocken war, zeigt der März einen Gegensatz zum Vormonat. Auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind Mitte März zu erwarten. Was heißt das für unsere Bienen? In einer kurzen warmen Mittagszeit mit 12 Grad und Sonnenschein habe ich die Zeit genutzt und die Bienen geschiedet, also mit einem Holzschied eingeengt und mit zwei Futterwaben am Brutfeld zusammengeschoben. Die übrigen Futterwaben werden vor das Schied gesetzt, so dass die Bienen das verbleibende Winterfutter Umtragen können. Der Verbrauch ist enorm hoch in diesen Tagen. Das Brutfeld braucht konstant warme Temperaturen, dies wird durch enge Fluglöcher, einem Wärmebrett auf dem Bodengitter und eben dem Schied gewährleistet.
Wie wird es nun weiter gehen? Die erste Brut ist bereits ausgelaufen, die Brutfelder werden nun ständig größer und die Königin legt täglich mehr Eier, so dass in den Völkern 2 bis 7 Brutwaben zu finden sind. Die Expansion der Völker geht weiter, auch wenn das Wetter kalte Perioden zeigt. In den nächsten drei Wochen werde ich nichts unternehmen. Lediglich anheben und das Futter kontrollieren - mehr ist nicht notwendig. Sobald die ersten Kirschblüten aufbrechen, werden die Honigräume aufgesetzt und das letzte Winterfutter entnommen. Aber das werden wir in der Monatsbetrachtung APRIL besprechen.
Monatsbetrachtung April
Ein herrlicher Geruch von Honig liegt in der Luft. Es sind fast 20 Grad und meine Imker-Kollegin kommt mit einem Schleier um die Schultern gelegt zu mir in den Garten. Ich trage vorbereitet Honigräume auf meinen Armen und schwitze erheblich in der frühen Vormittagssonne. Das Geräusch der sich einfliegenden Jungbienen ist gleichmäßig und durchdringt den Geräusch des Windes, der durch die Tannen streicht. Den Morgentau saugen die Wasserholerinnen in sich auf, um ihn darauf schwer beladen wieder zum Stock zu tragen.
Die Bruträume sind nun von 4 bis 7 Brutwaben voll mit verdeckelter Brut besetzt. Ich erweitere mit Mittelwänden oder leeren Waben für einen Naturbau zum Schied hin und die Futterkränze werden merklich kleiner. Zeit aufzusetzen! Die Honigräume enthalten saubere und leere, aber ausgebaute Waben in der Mitte und außen Mittelwände aus Eigenwachs oder auch halbe Mittelwände, die die Bienen ausbauen. Es ist nun wichtig, dass die Königin im Brutraum genug Platz zum stiften hat und die jungen Bienen etwas zu tun bekommen. Sie bauen im Brutraum und erobern die Honigräume. Die Kirschblüte der vielen Wildkirschbäume zeigt ein sauberes klares Weiß. Fast wie Schnee glänzen die Wipfel am Hang. Auch die Kirschblüten vor den Beuten brechen langsam auf. Bevor ich mich in die Provence aufmache um nach den französischen Imkern und Bienen zu sehen, bitte ich meine Kollegin in meiner Abwesenheit nach den Bienen zu sehen. Nun ist es richtig Frühling geworden. Alles expandiert! Alles erwacht!
Monatsbetrachtung Mai
Zurück aus der Provence, erwartet mich erneut sehr wechselhaftes Wetter. Die Eisheiligen halten Deutschland im Griff, die Kirsche ist verblüht und die Apfelbäume zeigen je nach Sorte noch Blüten. In der Nacht hat es erneut leichten Frost gegeben, so dass vor allem die nicht regionalen Pflanzen gelitten haben. Vor allem die Bienenbäume haben junge Blätter verloren. Die Bienenbeuten sind knackig voll - Wildbau soweit das Auge reicht. In dieses Chaos wird nun erst einmal Ordnung gebracht. Die ersten Honigräume sind bereits gefüllt und teilweise verdeckelt. Ein zweiter Honigraum ist angenommen, durch das kalte Wetter jedoch nur spärlich besetzt. Um nun den Eintrag deutlich zu erhöhen, werden wärmere Temperaturen benötigt. Überall liest man nun in diesen Tagen von erhöhter Schwarmtätigkeit. Bei meinen Bienen ist das noch nicht so. Sie arbeiten an den halb ausgebauten Mittelwänden und zeigen bis auf einige nicht bestiftete Spielnäpfchen keine Anzeichen auf einen verstärkten Schwarmtrieb. Somit ist auch noch Zeit, Ableger zu bilden.
In der zweiten Monatshälfte wird geschleudert. Dann ist die erste Ernte eingefahren und die Königinnenzucht steht auf dem Arbeitsplan.
Monatsbetrachtung Juni
Langsam dreht die Schleuder ihre Runden erst langsam, dann schneller und schneller. Durch den Auslauf der Edelstahlschleuder tropft der erste warme Honig, bis sich das süße und duftende Gold durch das Doppelsieb in den Eimer ergießt. Der Wassergehalt liegt bei guten 16 - 17% nur die Menge ist durch den kalten und unbeständigen Mai eher gering. Um die Bienen nicht hungern zu lassen, habe ich erst spät geerntet. Zu spät wie sich nun herausstellt, da die verdeckelten Honigwaben im unteren Bereich bereits wieder aufgefressen wurden. Der nun wieder eingetragene Sommerhonig ist noch viel zu feucht, so dass nur die in der Mitte des Honigraumes befindlichen Waben entnommen werden konnten. Der Juni zeigt sich für uns Imker von seiner besten Seite. Die ersten jungen Königinnen in diesem Jahr sind in den Miniplus-Beuten geschlüpft und gehen auf den Hochzeitsflug. Die Völker sind unglaublich voll und platzen aus allen Nähten. Die Temperaturen schwanken zwischen 15 und 28 Grad, immer wieder einsetzender Regen lassen den Nektar in den Stauden in die Blüten steigen. Auch Blattläuse liefern Honigtau und nun Mitte Juni, fangen die Linden an zu blühen. Es geht also weiter - alles expandiert noch bis zum Ende des Monats und dann? Dann wendet sich das Blatt... Die Natur ist mit der Sommersonnenwende wieder auf dem Rückzug... Einatmen ... Ausatmen... Der immer gleiche Kreislauf beginnt von vorne.
Monatsbetrachtung Juli
die Julisonne brennt enorm und die Vegetation leidet nun das zweit Jahr in Folge unter der extremen Dürre. Kastanien stehen in voller Blüte und auch die Linde zieht die Bienen an wie ein Magnet. Der Bienenflug ist extrem und die Völker enorm stark. Die rückkehrenden Bienen bringen Pollen und Nektar der Linde in den Stock. Der Honig duftet sehr aromatisch mit einer Note von Menthol. Nur der Sanftmut lässt zu wünschen übrig. Ich gehe in Vollschutz an die Bienen, um die Völker zu kontrollieren. Die freie Stelle am Knöchel haben die Bienen nach der sechsten Stockkontrolle gefunden. Sofort stechen vier Bienen gleichzeitig zu. Der Schmerz kommt impulsartig, gefolgt von einer Gänsehaut und einsetzendem Juckreiz. Nun gut - sie haben kein Interesse an einer Störung. Vielleicht haben sie auch meinen letzten Honigdiebstahl nicht verziehen. Der Monat bringt außer enorm viel Sonne und Temperaturen Nahe der 40 Grad wenig Neues. Die Sommerernte steht bevor. Da der Mai durch das feucht und kalte Wetter eher wenig Honig gebracht hat, sind die Honigräume nun im Juli enorm voll. Nach der Ernte steht die erste Varroabehandlung an. Diese führe ich durch eine totale Brutentnahme durch. Die Bienen werden auf neue Mittelwände und Anfangsstreifen aus Eigenwachs gesetzt. Sofort fangen Sie an zu bauen und die Königin legt neue Stifte. Die entfernten Brutwaben werden mit ansitzenden Begleitbienen aus den Radius gebracht und gefüttert.
Monatsbetrachtung August
Nach drei wundervollen Augustwochen am Atlantik kehre ich zurück an meinen Bienenstand. Alle Bienen sind wohl auf, aber das Futter wird knapp. Den Sirup nehmen die Bienen innerhalb weniger Tage an. Ein Schieber unter den Beuten zeigt leider einen noch immer leichten Varroafall. Also muss noch eine Behandlung her. Diesmal mit Ameisensäure. Ich fülle die Dispenserflaschen, dabei klemmen die Verschlüsse durch den überall vorhandenen Propoliskleber der Bienen. Also ziehe ich meine Säureschutzhandschuhe aus und fummel die Verschlüsse ab. Als ich dann die Säure einfüllen möchte, passiert das Vermeidbare. Ich gieße einen ordentlichen Schluck Ameisensäure über meine Hand - was für ein blöder Fehler. Nach einer ordentlichen Wäsche entschuldige ich mich bei den Bienen und setze die Dispenser auf. Der Säurenebel verteilt sich in den Wagengassen und die Bienen antworten mit lautem Brausen. Ich mag die Behandlung gegen die Milbe nicht. Eine Alternative muss her. Wieder im Haus heißt es Honig rühren. Bald wird abgefüllt. Doch das Erntedankfest muss noch warten.
Monatsbetrachtung September
Als atme die Natur aus, als wolle die Sonne mit letzter brennender Kraft den Sommer erhalten, liegt der Garten trocken und ausgedörrt vor mir. Die Bienen verlassen mit großer Geschwindigkeit die Bienenstöcke auf der Suche nach letztem Nektar aus dem Drüsigen-Springkraut oder nach Wasser. In der langsam untergehenden Sonne sehe ich tausende Bienen - angestrahlt von letzten Sonnenstrahlen, über dem Wald verschwinden. Der September ist Abschied und gleichzeitig Zeit für schöne Begegnungen am Lagerfeuer und Nächten voller Freude. Nun kommt der Herbst, das Bienenjahr beginnt von vorne.
Monatsbetrachtung Oktober
Es kehrt Ruhe ein bei unseren Bienen. Die ersten Herbstwinde lassen das Thermometer nachts in den einstelligen Bereich sinken. Nur tagsüber kommen die jungen Bienen in der Mittagszeit aus den Beuten und schweben in kleinen kreisenden Bewegungen vor den Stöcken. Auch Pollenträger bringen ihre schwere Last in einem schnellen Anflug auf die Anflugbretter. Vor allem der Efeu ist eine reiche Pollentracht in diesen Tagen. In ihm ist nun der Tisch noch einmal reich gedeckt. Letzte Wespen und Wildbienen freuen sich ebenso über die gelben Blühten, wie auch Hornissen und Libellen auf der Jagd. In unserer Imkerei beginnt nun die Planung für das kommende Jahr. Wie viele Völker möchte ich halten? Woher an eine neue Schleuder kommen? Der Honigraum im Keller muss ausgebaut werden. Ebenso müssen Gläser beklebt und der Verkauf angekurbelt werden.